Es wird in der alternativen Szene viel über belebtes Wasser geschrieben und behauptet, zum Beispiel, dass verwirbeltes Wasser viele gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzt, die unverwirbeltes Wasser nicht vorweisen kann. Das Verwirbeln soll die schlechten Erinnerungen, die in Form von Wasserstoffbrücken (Clusterbildung) gespeichert sind, wieder löschen können. Die aktuelle Physik widerspricht dieser Theorie, weil diese Cluster nur ein paar Nanosekunden stabil sind.
Angeblich besäße verwirbeltes Wasser auch eine andere elektrische Leitfähigkeit, Wasserhärte und Oberflächenspannung. Alle drei Eigenschaften konnte ich in meinen Experimenten nicht bestätigen. Durch einen Vortrag von Jörg Schauberger wurde ich an die Wassertropfenbilder von Prof. Dr. Bernd Kröplin und Regine C. Henschel erinnert, über die ich vor einigen Jahren schon einmal etwas gelesen hatte. Sie behaupten, dass verwirbeltes Wasser andere Tropfenbilder als nicht verwirbeltes erzeugt. Das klang interessant.
Also ran an die Arbeit …
1. Test: gewöhnliches Leitungswasser (15.03.2020)
Dazu wird der Objektträger gut gereinigt und von Staub befreit.
Mittels einer Pipette waren schnell 14 Tropfen aufgebracht.
Zum Verdunsten der Wassertropfen wird der Objektträger mit einem Deckel staubfrei abgedeckt.
Das Ergebnis … die Tropfbilder waren viel zu groß.
Bei der kleinsten Vergrößerung, die bei meinem Mikroskop einstellbar ist (x100) waren die Tropfen für den Sichtbereich viel zu groß. Mit der Pipette hatte ich keine Chance, kleinere Tropfen auf den Objektträger aufzutropfen, also musste ein kleiner Zahnstocher herhalten.
Nun waren die Tröpfchen nur noch ca. 2 mm groß.
Nach ca. 30 min waren die Tröpfchen verdunstet und es ging ans Mikroskop. Die Ergebnisse sind hier zu sehen, 100 µm sind übrigens 0,1 mm.
Die Vergrößerung von x100 ist immer noch ein wenig zu groß, um den gesamten Wassertropfen ins Bild zu bekommen. x50 wäre wohl ideal, gibt aber mein Objektiv nicht her.
2. Test: gewirbeltes Leitungswasser (17.03.2022)
Um sicherzugehen, dass auch gut verwirbelt wurde, musste mein Powerrührer aus Neodymmagnet 30 min lang alles geben.
Und hier die dazugehörigen Tropfenbilder:
Es sind deutliche Unterschiede zum nicht verwirbelten Wasser zu sehen. Das verwirbelte Wasser hat eine viel feinere Struktur und bildet keine so deutlichen Ästchen aus. Weiterhin ist in der Mitte des Tropfbildes oft ein Loch. Die Ergebnisse sind überraschend, könnten aber damit zusammenhängern, dass das Wasser an verschiedenen Tagen mit verschiedener Temperatur gezapft wurde.
Jetzt wird es Zeit mal etwas wissenschaftlicher an das Experiment heranzugehen.
- Wasser aus dem Hahn entnehmen, in zwei Gläser aufteilen und abdecken
- Glas 1 verwirbeln
- Glas 1 auf gleiche Temperatur abkühlen lassen wie Glas 2
- Tropfen aus beiden Gläsern auf ein Deckglas geben
- Mikroskopieren
Fortsetzung folgt …