Der Lebenszyklus des Schleimpilzes Physarum Polycephalum ist recht komplex.
Beginnen wir mal bei den Sporen. Wenn Temperatur und Feuchtigkeit stimmen, platzen die Sporen auf und es treten Protoplasten aus, die sich in Myxamöben oder bei hoher Feuchtigkeit in Myxoflagellaten verwandeln.
Die Myxamöbe bewegt sich eher kriechend und der Myxoflagellat schwimmend fort.
Bei ungünstigen Umweltbedingungen, wie Trockenheit oder Nahrungsmangel können sich beide in eine Mikrozyste verkapseln und so eine zeitlange überleben.
Sind die Bedingungen wieder besser, verwandeln sie sich wieder zurück.
Nun kommt es zur Verschmelzung, aber nicht wie zu erwarten zwischen Myxoflagellaten und Myxamöben, sondern immer paarweise.
Es bildet sich eine Zygote.
Diese nimmt nun Nahrung, wie z.B. Bakterien, Schimmelpilze und anderes organisches Material auf und wächst durch Kernteilung sehr schnell zu einem
Plasmodium heran.
Auch in diesem Stadium kann das Plasmodium bei ungünstigen Umweltbedingungen, wie Trockenheit oder Nahrungsmangel in einen Ruhezustand wechseln, das sogenannte
Sklerotium und in diesem mehrere Jahre überdauern. Als Sklerotium bekommt man Schleimpilze typischerweise im Internet zu kaufen. Das heißt hier beginnt im Normalfall das Leben der Schleimpilze in vielen Petrischalen.
Wird das Sklerotium befeuchtet, entsteht schon nach wenigen Stunden wieder ein Plasmodium.
Um sich fortzupflanzen bilden Schleimpilze nun Sporen in Fruchtkörpern heran, sogenannte Fruktifikationen. In diesem Stadium kann man Schleimpilze am besten anhand der unterschiedlichen Fruchtkörper bestimmen.
Durch Regen, Wind oder Insekten werden die Sporen anschließend in der Umgebung verteilt und der Kreislauf beginnt wieder von vorn.